Geschichte

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Die Russische Kirche/Reinhardskirche in Bad Nauheim hat eine wechselvolle Geschichte. Sie ist das heute älteste Gotteshaus der Stadt. 1732/33 auf Veranlassung des Hanauer Grafen Johann Reinhardt III. als lutherische Kirche errichtet, war sie von 1868-1905 katholische Pfarrkirche. 1905 wurde sie von der russischen orthodoxen Gemeinde gemietet, 1907 von der orthodoxen Bruderschaft des Hl. Fürsten Wladimir zusammen mit anliegenden Pfarrhaus käuflich von der Stadt erworben und im Inneren entsprechend umgebaut. So befindet sich in ihr seitdem eine prächtige Ikonostase im Empire-Stil aus dem russischen Kloster Sarow, von der der Hl. Seraphim von Sarow, eine der bedeutendsten Heiligen Russlands, gebetet hatte. 1908 wurde sie als russische orthodoxe Kirche zu
Ehren des Hl. Innokentij von Irkutsk und des Hl. Seraphim von Sarow geweiht.

Erzprister Alexej Maltzew (1854-1915)

Erzprister Alexej Maltzew (1854-1915)

Sehenswert sind in dem Gotteshaus auch das im Jugendstil gefertigte Altarfenster und der große Kronleuchter, ein Geschenk des Zaren Nikolaus II. 1910 besuchte die Zarenfamilie während eines Kuraufenthaltes mehrfach die Kirche, die seitdem unter dem Patronat von Zarin Alexandra und ihre Schwester Großfürstin Elisabeth stand. Beide waren geborene Prinzessinen von Hessen und Schwestern des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein.
Seit dem Untergang des Russischen Reiches 1917 und dem sich daraus ergebenden Ausbleiben jeglicher Unterstützung aus Russland fristete die Kirche viele Jahre eine eher bescheidenes Dasein. Heute finden in der Kirche regelmäßig Gottesdienste statt, deren Termine dem Aushang oder auf dieser Webseite zu entnehmen sind.

Die Russische Kirche/Reinhardskirche zur Zeit der Gründung der Russischen Gemeinde um 1908

Die Russische Kirche/Reinhardskirche zur Zeit der Gründung der Russischen Gemeinde um 1908